Korruption zählt weltweit zu den gravierendsten Risiken für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie untergräbt Integrität, verzerrt den Wettbewerb und verursacht erhebliche rechtliche, finanzielle und reputative Schäden. Umso wichtiger ist eine wirksame Korruptionsprävention, die Unternehmen dabei unterstützt, Risiken zu minimieren und ethisches Verhalten zu fördern.
Was versteht man unter Korruption?
Korruption ist der Missbrauch einer anvertrauten Position oder Macht zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil Dritter. Typische Erscheinungsformen sind:
- Bestechung und Bestechlichkeit
- Vorteilsgewährung und -annahme
- Veruntreuung und Untreue
Korruption kann in allen Branchen und Unternehmensgrößen auftreten – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.
Korruptionsprävention – was bedeutet das konkret?
Korruptionsprävention umfasst sämtliche Strategien und Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, korrupte Handlungen zu verhindern, frühzeitig zu erkennen und konsequent zu verfolgen. Ziel ist es, eine Unternehmenskultur der Integrität und Transparenz zu fördern.
Wichtige Elemente sind unter anderem:
- Verhaltenskodizes und Compliance-Richtlinien
- Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden
- Transparente Entscheidungsprozesse und das Vier-Augen-Prinzip
- Effektive interne Kontrollsysteme
- Vertrauliche Hinweisgebersysteme (Whistleblowing-Plattformen)
Warum ist Korruptionsprävention so wichtig für Unternehmen?
Ein starkes Präventionssystem schützt nicht nur vor strafrechtlichen Konsequenzen, sondern schafft einen klaren Rahmen für faires und regelkonformes Verhalten. Die Vorteile auf einen Blick:
- Rechtssicherheit: Verstöße gegen Antikorruptionsvorschriften können hohe Strafen und Ermittlungen nach sich ziehen.
- Schutz vor wirtschaftlichem Schaden: Korruption kann zu erheblichen finanziellen Verlusten und Projektverzögerungen führen.
- Image und Vertrauen: Unternehmen mit glaubwürdiger Integrität genießen einen besseren Ruf bei Kunden, Investoren und Partnern.
- Nachhaltiger Unternehmenserfolg: Wer auf Transparenz und ethisches Handeln setzt, schafft die Grundlage für langfristige Stabilität.
Integrität braucht System
Korruptionsprävention ist mehr als eine Compliance-Pflicht – sie ist Ausdruck verantwortungsvoller Unternehmensführung. Ein strukturiertes Vorgehen gegen Korruption stärkt die Unternehmenskultur, fördert das Vertrauen der Stakeholder und sichert den langfristigen Erfolg. Unternehmen, die klare Regeln schaffen und ethisches Handeln vorleben, positionieren sich nachhaltig stark im Markt.
Von zentraler Bedeutung sind in diesem Fall Präventivmaßnahmen, um das Unternehmen bereits im Vorfeld vor Korruptionsvorfällen zu schützen. Dies gilt insbesondere in Anbetracht der höchstgerichtlichen Rechtsprechung, wonach es für die Bemessung einer Geldbuße von Bedeutung sein kann, ob das Unternehmen ein effizientes Compliance-Management installiert hat. Auch eine nach Entdeckung einer Korruptionsstraftat erfolgte Optimierung entsprechender Regelungen kann bei Bemessung des Bußgeldes Berücksichtigung finden.
Um Rechtsverstößen vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, zumindest alle Mitarbeitenden in Einkauf, Controlling / Buchhaltung und Vertrieb zu diesem Thema zu schulen. Damit soll verhindert werden, dass Mitarbeitende für Bestechungsversuche anfällig werden. Auch eine Bevorteilung beispielsweise von Familienangehörigen im Bewerbungs- oder Ausschreibungsprozess soll so abgewendet werden. Üblicherweise findet diese Sensibilisierung zu aktuellen Inhalten und Gegebenheiten einmal pro Jahr statt.
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